Die augenärztlichen Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen: So wichtig ist die Prävention

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Keypoints:

  • Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sollte Ihr Kleinkind augenärztlich untersucht werden, um Krankheiten oder Sehfehler frühzeitig erkennen zu können.
  • Häufige Probleme, die im Kleinkinderalter vorkommen, sind Sehfehler, Schielen oder ein ständiges Schiefhalten des Kopfes.
  • Es ist wichtig, eine Fehlsichtigkeit oder eine Schwachsichtigkeit frühzeitig zu erkennen, um diese adäquat behandeln zu können.

Die Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen dienen der Gesundheitsvorsorge für Schwangere und Kleinkinder bis zum 5. Lebensjahr. Im Rahmen dieser Kontrollen, sind auch zwei Augenuntersuchungen vorgesehen. Diese sollten während des 10. bis 14. und dem 22. bis 26. Lebensmonats erfolgen. Wobei die zweite Untersuchung bei einem Augenfacharzt durchgeführt werden muss. Nur so können Augenkrankheiten oder eine mögliche Fehlsichtigkeit frühzeitig erkannt und behandelt werden. Um die Gesundheit der Augen Ihres Kindes zu garantieren, sollten Sie beide Termine wahrnehmen.

Früherkennung als Garant für gesunde Augen

Kleinkinder wissen oftmals nicht, dass sie schlecht sehen, da sie an ihre Sehschärfe gewöhnt sind und mögliche Beschwerden als Normalzustand ansehen. Gerade weil sie sich noch nicht exakt artikulieren können, sollten Sehfehler oder mögliche Erkrankungen des Auges so früh wie möglich erkannt werden. Die sogenannte sensitive Phase des der Sehentwicklung ist jener Zeitraum in welchem sich das Sehen entwickelt. In dieser Phase lässt sich eine Schwachsichtigkeit am besten behandeln. Die höchste Sensitivität liegt in den ersten Lebensjahren vor und nimmt ab dem 5. Lebensjahr ab. Eine geringe Restsensitivität bleibt bis zum 17. Lebensjahr erhalten.

Im Kindesalter kann es passieren, dass Kleinkinder einen Sehfehler entwickeln oder anfangen zu schielen. Weitere Anzeichen für Störungen, die auf das Auge zurückzuführen sind, sind Gangunsicherheit, ein Schiefhalten des Kopfes oder ein weißer Reflex in der Pupille. Gerade in den ersten Lebensjahren des Kindes ist die Entwicklung des Auges essentiell, da Sehfehler mit fortgeschrittenem Alter nur noch schwer oder gar nicht korrigierbar sind.

Worauf Eltern achten müssen:

  • Verdächtig ist auch Schielen und Augenzittern, zwanghaftes Drehen des Kopfes, häufiges Augenreiben, geringe Ausdauer bei Aufgaben mit starken Sehanforderungen, Vorbeigreifen oder häufiges Stolpern.
  • Weiterhin ein- oder beidseitig kein Rotlichtreflex (Rote Pupille) bei Fotoaufnahmen mit Blitzlicht, trotz Blick in die Kamera.

So verlaufen die Untersuchungen

Es werden Sehschärfe, Sehvermögen im Raum, Augenbeweglichkeit, Augenstellung und weitere relevante Befunde ermittelt. Des Weiteren werden die Augen Ihres Kindes eingetropft, um eine mögliche Fehlsichtigkeit zu erkennen und den hinteren Augenabschnitt zu untersuchen. Hierbei können die Dioptrien Ihres Kindes ermittelt und organische Erkrankungen erkannt werden. Da die Untersuchungen gründlich durchgeführt werden müssen und die Arbeit mit Kindern länger dauern kann, sollte genügend Zeit eingeplant werden.

Die Untersuchung ist zwar bei neun von zehn Kindern unauffällig, dennoch sollen die Augen Ihres Kindes regelmäßig untersucht werden – der Gesundheit zur Liebe.

Sollten Sie eine Mutter-Kind-Pass-Untersuchung benötigen, dann können Sie jederzeit einen Termin vereinbaren. Bei weiteren Fragen rund um das Thema Augenuntersuchung im Kindesalter stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihr Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits