Zuviel Stress kann aufs Auge gehen

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Keypoints: 

  • Stress kann der Grund für verschiedene Augenprobleme sein.
  • Viele ambitionierte „Überperformer“ im Job und auch privat leiden an zu viel Stress.
  • Entspannung, Sport und viel Ruhe können Ihre Symptome meistens lindern.

Stress im Alltag kann schwerwiegende Folgen für unsere Gesundheit haben. So leiden auch unsere Augen unter einem stressigen Lebensstil. Die typischen Anzeichen einer Überbelastung sind Probleme beim Lesen, Farbveränderungen, Unschärfe und dunkle Flecken im Sichtfeld.

Ursachen für Augenprobleme

Sehstörungen können plötzlich auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln.

Unterschiedliche Augen- oder allgemeine Erkrankungen, die Einnahme von Medikamenten, Verletzungen und Entzündungen im Bereich des Auges können hierbei der Auslöser sein. Eine weitere entscheidende Rolle kann auch Stress spielen. Bei der stressbedingten Sehstörung treten die Symptome schlagartig auf und verschwinden auch ohne Therapie in den meisten Fällen genauso rasch. Sollten Symptome allerdings immer wieder auftreten und nicht von alleine vergehen, ist meist eine Therapie notwendig. Lassen Sie sich in so einem Fall von Ihrem Augenarzt beraten!

Die typische Stresskrankheit der Augen

Die Retinopathia centralis serosa, umgangssprachlich auch „Managerkrankheit der Augen“ genannt, ist eine häufige Augenerkrankung, die unter anderem durch Stress ausgelöst werden kann. Hauptsymptome können eine verschwommene graue Fläche im Gesichtsfeld, verschwommenes Sehen, verbogene Linien, Schwierigkeiten beim Lesen oder Störungen des Farbensehens sein.

Häufig sind Menschen der sogenannten Typ A Persönlichkeit betroffen. Hohe Stresslevel, beziehungsweise große berufliche und private Anforderungen sind charakteristisch. Junge Männer sind in der Regel achtmal so oft betroffen wie Frauen. Durch die hohe Konzentration an Stresshormonen im Blut können Blutgefäße in der Aderhaut des Patienten durchlässiger werden. Die Folge ist, dass sich unter der Netzhaut Flüssigkeit ansammelt, die die Sehleistung beeinträchtigt. Diese Flüssigkeitsansammlungen können nur im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung gefunden werden.

Ein zweiter möglicher Auslöser ist die Behandlung mit Kortison. Ob in Form von Tabletten, Nasenspray, Injektion, Infusion oder Augentropfen, Kortison ist als ein entzündungshemmendes Medikament in sämtlichen Felder der Medizin in Verwendung. Treten bei Ihnen Sehstörungen während der Behandlung mit Kortison auf, sollten sie einen Augenarzt konsultieren.  

Das können Sie tun

Wenn der Augenarzt einen stressigen Lebensstil als Auslöser Ihrer Sehprobleme diagnostiziert, sollten Sie versuchen, für mehr Ruhe und Entspannung in Ihrem Alltag zu sorgen. Die Reduktion Ihrer Stressfaktoren kann bereits den Großteil der Beschwerden lösen. Sportliche Betätigung und entspannende Tätigkeiten wie Yoga oder Meditation können ebenfalls hilfreich sein. Des Weiteren sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, um Ihre Augen mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. In manchen Fällen kann auch eine psychologische Behandlung die Stressfaktoren minimieren und Ihre Symptome lindern. In gravierenden wiederkehrenden Fällen kann auf eine Laserbehandlung zurückgegriffen werden. Um die Veränderungen frühestmöglich zu erkennen, ist die regelmäßige augenärztliche Untersuchung essenziell.

Bei weiteren Fragen rund um das Thema Stress und wie es Ihre Augen beeinflusst, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Ihr Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits