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Key Points:
- Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine häufige Ursache für eine Beeinträchtigung der Sehleistung weltweit.
- Meist bleibt das Vorliegen eines Glaukoms lange unbemerkt und Beschwerden treten oft erst in späteren Stadien auf.
- Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt kann das Fortschreiten dieser durch adäquate Therapie meist gestoppt werden.
Das Glaukom, auch grüner Star genannt, ist eine häufige Ursache für eine beeinträchtige Sehleistung und die Zahl der Betroffenen nimmt jährlich zu. Zwar gibt es keine Heilung für den Glaukom, aber bei frühzeitiger Diagnose stehen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die ein Fortschreiten verlangsamen und die Sehkraft und Lebensqualität erhalten.
Was ist ein Glaukom und wie wirkt es sich auf das Sehen aus?
Beim Glaukom handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung des Sehnervs mit Verlust der Nervenfasern. Der erhöhte Augeninnendruck ist hierbei der größte Risikofaktor zum einen für die Entstehung aber auch für das Fortschreiten der Erkrankung.
Durch Verlust der Nervenfasern entstehen zunächst kleinere, später immer größere Ausfälle des Gesichtsfeldes. Da wir aber mit beiden Augen sehen und die Ausfälle meist im äußeren Gesichtsfeld beginnen, werden diese nicht sofort bemerkt. Das Gehirn hat auch die Möglichkeit, die betroffenen Bereiche „aufzufüllen“, so dass wieder ein vollständiges Bild entsteht. Erst in sehr späten Stadien der Erkrankung, wenn auch das Sehzentrum betroffen ist, kommt es zu einer reduzierten Sehschärfe und die Patienten nehmen diese wahr.
Welche Faktoren erhöhen das Risiko am Glaukom zu erkranken?
Grundsätzlich ist keine Person vor dem Glaukom gefeit. Aber bestimmte Personengruppen besitzen ein höheres Erkrankungsrisiko für die Entstehung eines Glaukoms. Der Augendruck ist der größte Risikofaktor. Neben diesem spielt auch das Alter, die Genetik aber auch die anatomischen Verhältnisse am Auge und andere Augenerkrankungen, wie beispielsweise entzündliche Erkrankungen oder Infektion des Augeninneren eine große Rolle.
Wie wird ein grüner Star erkannt?
Grundsätzlich kann Ihr Augenarzt den Verdacht auf das Vorliegen eines Grünen Stars anhand einer ausführlichen Untersuchung des Sehnervens und der Messung des Augeninnendruckes stellen. Ausschlaggebend für die Diagnose ist die Durchführung eines Gesichtsfeldes, welches sehr früh die Ausfälle detektieren kann. Seit einigen Jahren steht auch die hochauflösende Darstellung der Nervenfasern, mittel optischer Kohärenztomographie zur Verfügung und den Zustand des Sehnervs zu untersuchen. Die Diagnose des Glaukoms beruht dann immer auf einer Zusammenschau aller erhobenen Befunde und je nach Ursache kann eine zielgerichtete Therapie begonnen werden.
Wie wird ein grüner Star behandelt?
Die Senkung des Augendruckes ist ein wichtiges Ziel der Glaukomtherapie, um den Sehnerv und damit das Gesichtsfeld zu erhalten und zu verhindern, dass die Krankheit fortschreitet. Hierzu stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Meist kommen Medikamente in Form von Augentropfen als erste Maßnahme zum Einsatz. Sollte die Tropftherapie nicht ausreichen oder nicht vertragen werden, kann der Druck durch einen operativen Eingriff gesenkt werden, um den Abfluss des Augenwassers zu verbessern oder um einen neuen Abflussweg zu schaffen.
Die Vorsorgeuntersuchung ist sehr wichtig, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits