Lesezeit: ~ 5 Minuten
Key Facts:
- Der Graue Star, auch Katarakt genannt, entwickelt sich meist langsam mit einer schleichenden Verschlechterung des Sehens.
- Es handelt sich um eine altersbedingte Augenerkrankung, wobei bestimmte Risikofaktoren die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen können.
- Eine chirurgische Behandlung des Grauen Stars ist erforderlich, um die Beeinträchtigung des Sehens zu beheben.
Eine Sehverschlechterung kann im Alltag sehr störend sein. Beim Grauen Star entwickelt sich diese meist sehr langsam und tritt zunächst beispielsweise bei schlechten Lichtverhältnissen auf. Neben der Sehverschlechterung steht auch die vermehrte Blendung oder die Wahrnehmung eines Grauschleiers im Vordergrund. Erfahren Sie hier mehr über den Grauen Star, dessen Entwicklung und Ursachen und welche Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen.
Der Graue Star (Katarakt)
Beim Grauen Star handelt es sich um eine Trübung der natürlichen Augenlinse, die entweder nur einzelne Linsenabschnitte oder die gesamte Linse betreffen kann. Die Augenlinse hat im Wesentlichen zwei Aufgaben. Zum einen ist sie gemeinsam mit der Hornhaut für die Lichtbrechung zuständig und zum anderen kann die Linse durch Formveränderung die Naheinstellung (auf Lesedistanz) ermöglichen. Trübt die Linse ein (wie eine schmutzige oder beschlagene Fensterscheibe), fällt weniger Licht in das Auge ein, sodass es zu einer Beeinträchtigung des Sehvermögens kommen kann. Sie werden dies wie einen Schleier vor den Augen wahrnehmen, der das Bild immer stärker verschwimmen lässt.
Der Graue Star ist eine altersbedingte Veränderung, die vor allem bei Personen ab dem 60. Lebensjahr auftritt, in Einzelfällen kann der Katarakt auch früher Auftreten und es existieren auch angeborene Formen. Der Graue Star wird im Allgemeinen nicht als Erkrankung, sondern eher als Altersveränderung gewertet.
Welche Risikofaktoren können einen Grauen Star begünstigen?
In der Regel ist das Alter die Hauptursache für die Entstehung des Grauen Star. In mehr als 90% aller ist der natürliche Alterungsprozess der Augenlinse für die Entwicklung der getrübten Linse verantwortlich. (Mehr Informationen zum Thema Altersweitsichtigkeit finden Sie hier: Altersweitsichtigkeit) Nichtsdestotrotz gibt es neben dem Alter noch weitere Risikofaktoren, die die Entstehung eines Grauen Stars begünstigen bzw. auslösen können, diese sind wie folgt:
- Genetische Veranlagung
- Exzessives UV-Licht
- Rauchen
- Diabetes
- Frühere oder bestehende Augenverletzungen und -krankheiten
- Vorangegangene Augenoperationen
- Stoffwechselerkrankungen
- Einnahme bestimmter Medikamente
Wie wird ein Grauer Star behandelt?
Eine bestehende Trübung der Linse kann nur chirurgisch im Rahmen der Kataraktoperation entfernt werden. Zunächst kann bei bestimmten Kataraktformen (bei sehr homogenen Trübungen) die Sehschärfe durch Brillenanpassung verbessert werden – die Trübung der Linse kann so jedoch nicht beseitigt werden.
Bei der Katarakt Operation wird die getrübte Linse aus dem Auge entfernt und durch eine Kunststofflinse ersetzt. Die Operation erfolgt meist in lokaler Betäubung und Sie können am gleichen Tag die Klinik bereits wieder verlassen. Die Verbesserung des Sehens tritt im Allgemeinen innerhalb von ein bis zwei Tagen ein. Die Operation des Grauen Stars zählt heutzutage zu einer der häufigsten und gleichzeitig sichersten Operation überhaupt. Sollten Sie Fragen bezüglich der Kataraktoperation haben stehe ich Ihnen natürlich sehr gerne zur Verfügung.
Wann ist die Operation notwendig?
Häufig stellt sich die Frage, ob eine getrübte Linse sofort und umgehend operiert werden muss. Für die Wahl des richtigen Zeitpunktes der Operation spielen im Wesentlichen ihre subjektiven Beschwerden eine wichtige Rolle:
Folgende Symptome sind zu erwarten:
Sie werden bemerken, dass Ihr Sehvermögen zunehmend unschärfer wird, sodass das Bild in der Nähe und in der Ferne immer mehr verschwimmt. Zudem kann sich das Kontrastsehen und die Farbwahrnehmung verschlechtern. Auch eine erhöhte Blendempfindlichkeit und Doppelbilder sind keine Seltenheit beim Grauen Star.
Die Linsentrübung verläuft schleichend über Jahre hinweg, aus diesem Grund werden Sie zu Beginn kaum bis keine Beschwerden wahrnehmen. Steht die Diagnose „Grauer Star“ fest, so bedeutet dies nicht, dass eine sofortige Behandlung erforderlich ist, vielmehr können Sie mit dem operativen Eingriff in Rücksprache mit Ihrem Augenarzt / Ihrer Augenärztin warten, solange sich keine Symptome bemerkbar machen und Sie in Ihrem Alltag unbeschränkt fortführen können. Bereiten Ihnen die Linsentrübung im Alltag Probleme oder fällt die Sehleistung (beispielsweise unter den Grenzwert zum Autofahren) dann wird es Zeit den Grauen Star operieren zu lassen.
Haben Sie noch weitere Fragen oder wünschen Sie sich mehr Informationen zum Thema Grauer Star, bzw. zur Operation des Grauen Stars dann stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits