Mutter-Kind-Pass Untersuchung

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Gesundheit – das wohl wichtigste Thema in unserem Leben. Doch nicht nur die eigene Gesundheit ist wichtig, sondern auch die unserer Kinder. Um die Gesundheit Ihres Kindes zu gewährleisten, ist eine gesundheitliche Vorsorge im Zuge des Mutter-Kind-Passes notwendig. Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass Untersuchung sind zwei Augenuntersuchungen vorgesehen, zwischen dem 10. und 14. Lebensmonat und dem 22. und 26. Lebensmonat, wobei letztere durch den Augenfacharzt erfolgt. Da viele Fragen zu diesem Thema aufkommen, möchten wir Ihnen hier die wichtigsten Fragen zum Thema Mutter-Kind-Pass beantworten.

 

Was passiert bei der Mutter-Kind-Pass Untersuchung?

Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass Untersuchung wird zuerst (spielerisch) die Augenstellung der Kinder, ihr räumliches Sehen und ihre Sehschärfe bestimmt. Anschließend erfolgt eine Bestimmung eventueller Fehlsichtigkeiten (Skiaskopie) sowie eine Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnittes. Für die Bestimmung der Fehlsichtigkeiten bei den Kleinsten ist das Eintropfen der Augen unerlässlich. Die Anwendung der Tropfen kann etwas brennen. Durch die Augentropfen werden die Pupillen der Kinder erweitert und sie sehen etwas verschwommen. Bis zur vollkommenen Normalisierung der Pupillenweite kann es bis zu zwei Tage dauern. Dabei sollen alle Untersuchungen in einer möglichst angenehmen Atmosphäre für Sie und Ihre Kleinsten durchgeführt werden.

 

Wie lange dauern die Untersuchungen?

Sie müssen etwa 90 Minuten für die gesamte Untersuchung einplanen, da die Tropfen zur Erweiterung der Pupille eine bestimmte Zeit wirken müssen. Manchmal kann es vorkommen, dass man die Untersuchung auf zwei Termine aufteilt, wenn beispielsweise das Eintropfen der Pupillen auf einen anderen Tag verschoben wird. Auch kann es sein, dass sich Kinder an die neue Umgebung der Ordination erst gewöhnen müssen. Hier ist es meist auch sehr hilfreich einen zweiten Termin zu vereinbaren, an welchem die Kinder die Untersuchungssituationen bereits kennen. Wir sind bemüht Ihnen hier möglichst flexible Termine anbieten zu können.

 

Was muss ich für die Untersuchung mitbringen?

Für die Mutter-Kind-Pass Untersuchung ist es notwendig den Mutter-Kind-Pass und, sofern vorhanden, Vorbefunde mitzubringen.

 

Warum muss mein Kind zum Augenarzt?

Die augenfachärztliche Untersuchung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes ist um das 24. Lebensmonat vorgesehen.

Wenn die augenärztliche Untersuchung im Rahmen des Mutter-Kind-Passes vernachlässigt wird, könnten Augenerkrankungen, Fehlsichtigkeiten und Augenfehlstellungen des Kindes unerkannt bleiben. Werden zum Beispiel Schielen oder höhere Fehlsichtigkeiten nicht zeitgerecht erkannt, kann dies unbehandelt zu einer bleibenden Sehschwäche führen. Diese kann später im Leben auch durch eine Brille meist nicht mehr ausgeglichen werden, da das Auge/die Augen nie gelernt haben, richtig zu sehen.

 

Wie kann die Sehschärfe meines Kindes gemessen werden?

Für Kinder haben wir spezielle Sehprobentafeln mit abstrakten Bildern (Haus, Kreis, Quadrat und Apfel/Herz) – die sogenannten LEA Zeichen. Diese ermöglichen es, die Sehschärfe Ihres Kindes festzustellen. Dazu passend gibt es auch eine Antwortkarte mit denselben Symbolen für Kinder, welche die Symbole noch nicht benennen können oder etwas schüchtern sind. Der gesamte Ablauf gestaltet sich sehr spielerisch und wir können sehr gut auf die Kinder eingehen.

 

Wie kann ich die Sehschärfe mit meinem Kind selber testen und üben?

Es ist hilfreich das Unterscheiden der abstrakten Bilder (Haus, Kreis, Quadrat und Apfel/Herz) mithilfe eines Übungszettels bereits vor der Untersuchung zuhause zu üben. Dadurch sind die Kinder zumindest mit einem Teil der Untersuchung vertraut und dies erleichtert wiederum einen reibungslosen Untersuchungsablauf für alle Seiten. Ein entsprechendes Informationsblatt können wir Ihnen gerne per Mail vor der Untersuchung übermitteln.

 

Warum wird meinem Kind bei Sehschwäche das Zukleben des besseren Auges empfohlen?

Eine Sehschwäche bei Kindern entsteht, weil ein Auge zum Beispiel aufgrund höherer Dioptrien oder aufgrund von Schielen unterdrückt wird. Dadurch lernt das unterdrückte Auge nicht in dem Ausmaß zu sehen wie das andere Auge. Um dafür zu sorgen, dass auch das unterdrückte Auge eine gute Sehschärfe erhält, wird das bessere Auge zeitweise zugeklebt, nachdem die Ursache wie z.B. eine Fehlsichtigkeit durch die korrekte Brille korrigiert wurde. Durch diese Maßnahme wird das unterdrückte Auge dazu gebracht, aktiv zu sehen und die Sehschärfe bessert sich bei regelmäßiger und richtig dosierter Anwendung im Verlauf der Zeit.

Wenn Sie eine Mutter-Kind-Pass Untersuchung benötigen, können Sie jederzeit einen Termin vereinbaren. Sollten Sie noch unbeantwortete Fragen zum Thema Mutter-Kind-Pass haben oder weitere Informationen wünschen, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

Ihre Stephanie Nausch, BSc & Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits