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Wichtige Punkte:
- Ob in der Arbeit oder Zuhause, die meisten Menschen verbringen einen großen Teil Ihrer Zeit vor dem Bildschirm. Durch die ständige Beanspruchung der Augen können Erschöpfungserscheinungen auftreten.
- Nicht immer liegt die Ursache von müden Augen beim Arbeiten vor dem Bildschirm. Auch zahlreiche andere Faktoren können eine wesentliche Rolle spielen.
- Um müden Augen entgegenzuwirken, bedarf es in erster Linie die Vermeidung von Überanstrengungen der Augen. Zusätzlich können einige kleine Anpassungen Sie dabei unterstützen, müde Augen „aufzuwecken“.
Unsere Augen werden täglich stark beansprucht: Von stundenlanger Bildschirmarbeit über Autofahrten und gemütliche Stunden vor dem Fernseher bzw. anderen elektronischen Geräten. Kein Wunder, dass die Augen erschöpft sind und müde werden. Was müde Augen über Ihre Gesundheit aussagen, lesen Sie hier.
Was sind müde Augen?
Wer kennt das nicht? Sie sitzen im Büro, arbeiten Ihre Aufgaben nacheinander ab und fokussieren dabei Ihren Blick ständig auf eine Stelle, sei es auf den Bildschirm oder auf ein Blatt Papier. Aufgrund dessen wird weniger geblinzelt und die Augen kaum bewegt. Nach einigen Stunden starker Beanspruchung können Erschöpfungserscheinungen auftreten und die Augen werden müde. Die Beschwerden reichen von Fremdkörpergefühl über Augenrötung bis hin zu schweren Augenlidern. Grundsätzlich gilt: Je länger die Arbeit andauert, desto müder werden unsere Augen.
Die Ursachen
Obwohl viele unterschiedliche Faktoren Einfluss auf müde oder trockene Augen haben, ist die häufigste Ursache eine starke Belastung der Augen, besonders häufig bei einem dauerhaft konzentrierten Blick nach vorne, einhergehend mit sinkender Lidschlagfrequenz und trockenen Augen. Auch die Umweltbedingungen, wie Luftfeuchtigkeit oder Temperatur spielen eine wesentliche Rolle.
Die folgenden Tätigkeiten können in müden bzw. trockenen Augen resultieren:
- Langer Aufenthalt vor Bildschirmen bzw. elektronischen Geräten
- Schlechte Lichtverhältnisse
- Lange Autofahrten
- Stress und Schlafmangel
- Längeres Lesen ohne Pausen für die Augen
Weiters können das Rauchen, der Alkoholkonsum oder ein Nährstoffmangel die Symptome von müden Augen verstärken. Durch die Überanstrengung der Augen kommt es oftmals zu weiteren Beschwerden. Fast jede Person hat schon einmal ein Symptom von müden Augen kennengelernt. Diese Symptome treten hinsichtlich der Ausprägung und Schnelligkeit bei jedem unterschiedlich auf. Genauso können die Beschwerden nach kurzer Zeit von selbst abklingen oder zu einem ständigen Begleiter werden. Die Symptome treten besonders im stressigen Alltag auf, können aber durchaus auch akut auftreten. Müde Augen gehen oft mit folgenden Beschwerden einher:
- Schwere Augenlider
- Trockene und rote Augen
- Tränende Augen
- Brennen
- Lichtempfindlichkeit
- evtl. verschwommene Sicht
- Doppelbilder
- Augenschmerzen
Beachten Sie, dass wenn sich die Beschwerden über einen längeren Zeitraum erstrecken, ohne die Ursache zu kennen, Sie sich umgehend an Ihren Augenarzt wenden sollten. In manchen Fällen können diese Symptome auch Folgen einer anderen Erkrankung sein.
Das können Sie gegen müde Augen tun!
Generell gilt: Je früher die Gründe von Augenbeschwerden von Ihrem Augenarzt abgeklärt werden, desto besser können diese auch behandelt werden. Im Folgenden möchte ich Ihnen noch einige Tipps mitgeben, wie Sie vorbeugen bzw. entgegenwirken können:
Ergonomischer Arbeitsplatz
Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Gesundheit geht. Es unterstützt die Produktivität und reduziert andere Beschwerden, wie Rückenbeschwerden oder Verspannungen durch eine falsche Körperhaltung. Um Ihren Arbeitsplatz möglichst ergonomisch zu gestalten, sollten diese Punkte beachtet werden:
- Höhenverstellbare Schreibtische und Stühle, um die optimale Sitzposition zu gewährleisten, dabei sollten die Füße flach auf dem Boden aufkommen.
- Die obere Bildschirmkante bzw. die oberste Lesezeile sollte auf bzw. knapp unter Augenhöhe liegen.
- Maus und Tastatur sollten ausreichend Platz haben, um ungehindert arbeiten zu können.
- Der Abstand zum Bildschirm sollte in etwa eine Armlänge lang sein.
- Bei Bedienung der Tastatur sollten die Hände möglichst gerade gehalten und nicht abgewinkelt werden.
Passende Lichtverhältnisse
Ihr Arbeitsplatz sollte ausreichend beleuchtet sein, um die Augen nicht weiter zu belasten. Ist Ihr Arbeitsbereich jedoch zu hell, kann es auch Auswirkungen auf die Augen haben, daher sollten Sie die Helligkeit reduzieren bzw. abschirmen.
Regelmäßige Pausen
Ununterbrochen auf den Bildschirm zu starren, ist schlecht für die Augen. Daher ist es wichtig, dass Sie sich einige Minuten Zeit nehmen und intervallmäßig kurze Pausen einlegen, um Ihre Augen zu entspannen. Wenden Sie hierfür Ihren Blick ab und zu vom Bildschirm ab und richten diesen in die Ferne. Um die regelmäßigen Pausen nicht zu vergessen, können Sie die 20-20-20-Regel anwenden: Alle 20 Minuten sollten Sie Ihren Blick vom Bildschirm abwenden und diesen für 20 Sekunden auf ein Objekt in 20 Fuß bzw. 6 Meter Entfernung richten. Nach zwei Stunden ununterbrochener Bildschirmarbeit wird eine Pause von mindestens 15 Minuten empfohlen.
Blinzeln bzw. Augen befeuchten
Durch das fokussierte Arbeiten am Bildschirm wird oft weniger geblinzelt. Auch werden die Augenlider oft nicht vollständig geschlossen (inkompletter Lidschluss), wodurch trockene Augen und Reizungen auftreten können. Aus diesem Grund ist es wichtig regelmäßig Pause zu machen und bewusst zu blinzeln. Augentropfen können eine unterstützende Funktion in der Befeuchtung der Augen einnehmen.
Die richtige Brille
Müde Augen können auch ein Hinweis auf eine falsch eingestellte bzw. eine veraltete Brille sein. Durch die falsch eingestellte Sehhilfe müssen Ihre Augen stärker beansprucht werden (Kneifen der Lider), um die Sehschärfe zu verbessern.
Übungen für müde Augen im Büro
Werden Ihre Augen langsam müde und wollen Sie diese wach halten, dann können Sie mithilfe der folgenden Übungen dafür sorgen:
- Mehrmals Blinzeln – um Tränenproduktion anzuregen
- Bewusst tief ein- und ausatmen – um Sauerstoff aufzunehmen
- Mehrmals am Tag Augen für einige Minuten schließen
- Palmieren – warme Handflächen für einige Minuten auf die Augen legen
- Blick vom Monitor abwenden und in unterschiedliche Entfernungen schauen
- Mit den Augen an einer entfernten Wand schreiben (Kreise, Buchstaben etc.) – ohne den Kopf zu bewegen
Sollten Sie weitere Fragen haben oder mehr Informationen zu diesem Thema wünschen, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ihr Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits